Sonntag, 12. Januar 2014

Ein Abenteuer der anderen Art...



... erwartete uns heute... Auf dem Weg von Fox nach Hokitika fuhren wir wie immer ordentlich über die kurvenreiche Strecke der Westseite der Alpen. Leider blieb uns der Blick auf die wunderschönen Berge verwehrt - viele, sehr viele und letztendlich zu viele Wolken haben uns die Aussicht verdorben. Naja... Müssen wir eben nochmals herkommen :-P hehe...
Weil es so sehr regnete, aber irgendwie auch nicht wirklich übermäßig, wunderte es mich nur ein wenig, dass wir in einer Serpentine etwas mit dem Hinterteil unseres Dickschiffs ins Schlittern kamen. Dadurch, dass wir kurz danach wieder geradeausfuhren, sorgte ich mich nicht direkt... Erst einen Kilometer später, als ein absonderliches Geräusch "Petterson und Findus" störte, und zwar jedes Mal, wenn ich Gas geben wollte.... Hmmmm... Das hatte System, und es gefiel mir nicht:-\ Einen halben Kilometer weiter konnten wir endlich sicher anhalten und es stank wie Bolle... Die Kinder waren zum Glück noch in voller Regenmontur, so dass ich sie sehr schnell hinausscheuchen konnte, so dass sie sich in sicherer Distanz zum Auto bringen ließen.
Es rauchte und stank fürchterlich und ich holte gerade noch die allerwichtigsten Dinge aus dem Auto, bevor ich einen ersten Kontrollgang ums Auto gemacht habe. Da sah ich es - ein gigantischer Plattfuß hinten links :-( komplett irreparabel mit mindestens drei aufgeplatzten Löchern.

Que faire? Hmmmm. Das naheliegende fiel mir natürlich sofort ein... Vermieterstation Britz anrufen. Leider die falsche Telefonnummer, nämlich die allgemeine Anfragenummer. Hieß - besetzt und "please hold the line". Also nach 10 Minuten kurz und demütig bei der Polizei angerufen, um zu erklären, wieso ich an der Straße stehe, ohne dass es eine gute Stelle zum Anhalten war... Die nette Polizistin war nicht sauer und belehrte mich auch nicht, dass sie nicht "zuständig" sei, sondern versprach, sich bei Britz durchzutelefonieren. Das klappte auch ziemlich zügig, so dass ich kurze Zeit später die richtige Sachbearbeiterin von Britz am Hörer hatte. Diese wiederum belehrte mich duchaus, dass es ja wohl ziemlich falsch war, die Polizei damit zu belästigen... Ich hätte ja bloß auf den Autoschlüssel gucken müssen, da hätte die richtige Nummer draufgestanden... Tadaaaaa:-) :-D Gut, in Notfällen klappts mit dem Naheliegenden eben doch nicht immer...

Anyway... 45min später hielt ein sehr unauffälliger Jeep neben uns und der Fahrer stellte sich als unser "ADAC-Engel der Straße" heraus. Er war in kompletter Gummimontur und kroch und wälzte sich auf dem Boden herum, um unter unserem Wagen das Ersatzrad loszuschrauben und den Wagenheber ordentlich zu fixieren. Die Kinder und ich hatten reichlich Mitleid, aber Craig störte das nicht, selbst den Nieselregen fand er nicht schlimm...
Aus dem kaputten abmontierten Reifen dampfte und stank es immer noch:-\ die Bremsscheiben und Bremsbacken haben keinen Schaden genommen, sodass das Ersatzrad einwandfrei montiert werden konnte. Das sah deutlich besser aus als unser ursprüngliches, und weil es die passende Größe und den richtigen Luftdruck hatte, gab Craig uns grünes Licht für die Fahrt nach Hokitika.

Hier stehen wir jetzt im Regen und Sturm und denken an ujnseren herrlichen Sommertag gestern früh noch in Wanaka... Aber es kann ja nur besser werden - wettertechnisch. Morgen werde ich mich um ein neues Rad kümmern müssen, so dass das Ersatzrad wieder an seinen ursprünglichen Platz zurück kommt. Zum Glück hatten wir sowieso einen Ruhetag hier in Hokitika geplant. Auto zur Werkstatt und wir zum Bummeln unserer Jadeanhänger, die ich den Kiddies versprochen habe. Hoffentlich klappt das alles morgen wie so geplant...

Summasummarum Fazit für heute - Glück im Unglück!! A) wir waren vorher einkaufen gegangen und konnten prima essen, während wir gewartet haben. B) das kurzzeitige Schlittern hat uns nicht die Kontrolle über den Wagen verlieren lassen. C) Das Reifenmalheur ist uns erst passiert, als wir - trotz Pampa und fehlender Zivilisation - Netzzugang hatten, um telefonieren zu können. Unser Straßenengel kam prompt und wir konnten nach knapp drei Stunden unsere Fahrt fortsetzen und unser Tagesziel sogar erreichen. Dreimal Glück - was ja auch zur Anzahl unserer Schutzengel passt, die mit uns unterwegs sind O:-)

zwar ist das Wetter hier reichlich doof, aber zuviel möchten wir bei diesem aufregenden Tag wirklich nicht mehr erwarten :-)

Daumendrücken für die letzten Kilometer zurück nach Christchurch kann natürlich trotzdem nicht schaden ;-)

Eure krisenerprobten Kiwis

Meike, Fabian und Kerstin

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