Donnerstag 13.12.13

Donnerstag, 13.12.13

Russell -> Cape Reinga und 25 km zurück

In russell lernten wir vorgestern eine nette Familie kennen - und mittlerweile haben sich viele Parallelen herausgestellt:-) Nicki und Steffen waren 2008 im Januar bereits in Neuseeland - imMai, genau am 16.05.2008, kam ihr Sohn Jarne zur Welt... Und nun sind sie neuerlich hierhergekommen, um zum vorerst letzten Mal vor Jarnes Schulzeit einen so langen Urlaub mit so vielen Freiheiten genießen zu können. ;-) Hehe - ich freue mich sehr, dass meine Motivation offensichtlich doch nicht so abwägig war, sondern es auch andere Familien so dachten:-) Die Kinder haben sich sofort gut verstanden, und die meiste Zeit hörte ich "Ich doch auch!" (im sommer in die schule, vorschulkind, schifftour gemacht, etc...) Für Jarne waren Meike und Fabian ein Glückstreffer, denn seine Mama Nicki meinte, sie würden ihm als Spielgenossen kaumnoch ausreichen:-) Meike und Fabian buhlten gegenseitigum Jarnes Gunst. Das klappte meistens recht gut, auch wenn die Allianzen ("wir sind die Großen, du kannst jetzt nicht mitspielen, Fabian", oder auch "Die Jungs wollen mich nicht mitspielen lassen, Mama!") durchaus auch sekündlich wechseln konnten...
Sehr zur allseitigen Trauer sind wir gg 10uhr von Russell weggefahren, aber wir haben uns schnell darauf geeinigtmp, uns lieber über die nette Bekanntschaft zu freuen, als traurig zu sein, dass wir Abschied nehmen müssen.

Danach gings im ersten Schritt über die Autofähre nach Pahia und von dort gen Norden. Es sollten 220 km werden, und selbst auf den gut ausgebauten neuseeländischen Straßen hätten wir innerhalb von drei Stunden da sein können. Doch einige Strände inkl. Spielplätze, mein Kaffeedurst (hab ich schon erwähnt, dass zu meiner ständig steigenden Freude quasi ÜBERALL sojacapucchino bzw. Soja Café Latte angeboten wird!? In Deutschland werde ich fast ÜBERALL komisch angeguckt, wenn ich danach frage...), nchc mehr Aussichtspunkte, und einige Geschäfte, die neben Spielzeug auch Eis für Meike (Fabians Eishunger scheint bereits gestillt zu sein) anboten, haben uns erst um 17:30 am Cape Reinga ankommen lassen.
Zuvor habe ich echte stressgefühle bekommen - die Tankanzeige hatte ich bislang immer gut im Blick, auch die Balken, die weniger wurden, je mehr wir gefahren sind... Doch dann kams... Die balken werden umso schneller weniger, je leerer der Tank wird. Zunehmender Grenzverlust, glaube ich, für die Volkswirte oder Mathematiker unter uns... Panik!!! Eben noch fröhlich an einer Tanke vorbei - vier von acht balken und bereits 300 km auf der Uhr, jetzt - 100km später nur noch zwei Balken. Und keine Anung, ob es auf den nächsten 60km ne Tanke gibt. Wie Murphy es ja immer will - wir befanden uns exakt in der Mitte von Weiterfahren und hoffen oder zurück fahren und das cape reinga nicht sehen...
Anhand der nachfolgenden Fotos könnt ihr erkenne, dass unser Mut obsiegt hat. Denn freundlicherweise hat der liebe Gott kurz vor Platzen meines nervösen Magengeschwürs eine Tankstelle an den Weg gezaubert. Ganz selbstverständlich natürlich zu 11ct je Liter mehr als z.b. in Kerikeri, aber Strafe muss sein:-)
Bei so viel Dusel habe ich mich sofort an mein zuletzt gelesenes Buch "das Café am Ende der Welt" erinnert, das mir meine Coacherin (weibliche form von coach??) im Zuge meines Loslöseprozesses von Oppenhenheim empfohlen hat. Insofern wäre ich nicht weiter erstaunt gewesen, wäre meine rettende Tankstelle mysteriöserweise auf dem Weg zurück nicht mehr da gewesen;-)

Doch zurück zu unserer langen Fahrt... Die kinder haben sich bislang nicht wirklich gelangweilt, wir machen auch wirklich reichlich Pausen... Ich habe beide durch den Rückspiegel sehr gut im Auge, und kann recht schnell sehen, ob wilde Geschichten, die allesamt entweder mit "der fabian hat..." oder "die Meike hat..." anfamgen, glaubwürdig sind oder eher nicht... :-) Durch diverse Plünderungen einiger Geschäfte sind die Kinder jetzt durch Handschellen, Pfeile und Bogen, Piratenhaken, Fischernetz und Kiwifiguren auf der Rückbank sehr gut ausgestattet... Da werden lustig anzusehende und -zu hörende Episoden gespielt:-) Angelnetz über dem Kopf, gefesselt und stets "Seeräuber Opa Fabian" trällernd... - herrlich.

Überhaupt ist es nicht schlimm, dass der Radioempfang hier nicht immer 1a ist... Ein Kind singt immer ein Lied. Viele Menschen lächeln dann, wenn sie das hören und geben mirKomplimente für die beiden :-* Selbstredend finde ich sie aber immer noch am tollsten <3

Kommen wir zu dem Punkt, wieso ich heute so viel texte... Einfach! Ich habe keinen Zugang zum Netz, weder Handynetz novpch Internet. Das mag einige von Euch nervös werden lassen, denn bislang ward Ihr es gewohnt, regelmäßig über diesen Blog, über facebook oder gar skype von uns zu hören. Doch jetzt sidn wir 30km südlich vom caoe reinga auf einem nicht ganz offiziellen, aber vermutlich durchaus in der vergangenheit bewirtschafteten Campground gelandet, zufällig direkt neben "meiner" Tankstelle. Hier gibt es nummerierte Stellplätze, backpacker Räume und cabins. Eine Dame, die ich hier getroffen hatte, sprach mir Mut zu, "einfach"hier zu bleiben, das würde schon i.o. gehen. jemand Offiziellenhabe ich hier nicht gefunden. Und die Alternative hätte nach 19:30Uhr noch 90km Fahrerei bedeutet. Das wollte ich wederden Kindern noch mir antun. So stehen wir heute also einigermaßen halbwild, und ich habe viel Zeit, zu bloggen, während die Kinder schon längst schlafen. Das tolle am Wohnmobil ist ja, dass wir bis auf Strom nichts vermissen, und selbst darauf können wir eine Nacht romantisch bei Kerzenschein verzichten. Notiz an mich - morgen ne Kerze kaufen, die die Mücken anzieht. Vanilleduft scheinen sie nicht zu mögen;-)

Zum Highlight des Tages - Cape Reinga!!! Ich bin sehr froh, dass wir bis dort gefahren sind - etwas landschaftlich schöneres habe ich bislang kaum gesehen. Hier stoßen die Tasmanische See und der Pazifische Ozean zusammen, und die Felsenlandschaft, gespickt mit unglaublich dichtem Baumbewuchs und Sanddünen kaum ermessenswerter Art - ein Traum!!! Fabian ist schon ähnlich (verbal) angefixt von der Schönheit der Natur wie ich, dass er auch quasi nonstop rumläuft und "wow, eine so schöne Natur habe ich ja noch nie gesehen!" Meike guckte in diesen Momenten leiber auf ihren fotoapparat, um ein videospiel zu spielen... Ich schlugnihr vor, das ding mal kurz wegzulegen, und ihre Augen und ihr Herz für diese Schönheit zu öffnen... Kommentar typisch Meike <3: "aber ich weiß doch gar nicht wie das geht, die brust aufschneiden, und mein Herz öffnen...":-) also - wenn sie keine Herzchirurgin wird und Dr. Dreamy angelt - dann weiß ich nicht wer sonst:-)

So. Leider muss ich schließen für heute, denn auch dass eeepad hat irgendwann keinen Saft mehr. Ich schicke diesen Text los, sobald wir wieder Empfang haben!

Bis dahin - alle lieben Grüße, diesmal drückend v.a. an Manu, sie weiß schon warum...

Meike, Fabian und Kerstin